Drei Charaktere zeichnen ein Porträt des Berliner Siemens-Arbeiterviertels, welches zu einem Freiluftmuseum mit Gebäuden im internationalen Stil wurde. Ihre Geschichten der Loslösung zeigen den Wandel der deutschen Arbeiterfamilie innerhalb des utopischen Lebensraums, der für sie geschaffen wurde. Der Film Wir Siemensstädter erzählt aus dem gegenwärtigen Leben dieser Menschen: Hafizas Familie, ursprünglich aus Ghana stammend, veränderte das gesamte Erscheinungsbild der Wohnung von Hans Scharoun, indem sie seinen modernistischen Geschmack herausforderte, vielleicht gleichzeitig aber gerade radikal seine sozialistische und doch weiße Vision erfüllte. Stephan, der einsame Siemens-Mitarbeiter, wird nicht von seinen Kollegen umarmt, sondern verbringt seine Pausen schlafend auf dem Tisch; und Suzan, eine Jüdin, kehrt zurück, um mit ihrem jugendlichen Sohn in einem so genannten "Nazi"-Gebäude zu leben. Der Film von Ofir Feldman ist Teil des Filmprojekts BAUHAUS REMAINS, das von der Steve Tisch School, der Universität Tel Aviv und der Fakultät für Kunst und Design der Bauhaus-Universität Weimar produziert wurde.