Der Film Die Stadt von Morgen von Korpys/Löffler ist parallel zum 50. Jahrestag der Interbau 1957 im Hansaviertel in Berlin Tiergarten entstanden. Im Rahmen einer Installation in der Akademie der Künste am Hanseatenweg mieteten Korpys/Löffler das gläserne Unter-geschoss des Eternithaus von Paul R. Baumgarten. An einem Morgen entfernten sie einen der 7,5 m langen Baumstämme aus den Schotten des Objektes 13, einem achtgeschossigen Wohnhaus von Egon Eiermann und gingen mit diesem in einer Art Prozession durch das Hansaviertel bis zum Eternithaus. Dort angekommen benutzten Korpys/Löffler den Stamm, um eine Anzahl von ausgewählten Designmöbeln- und Objekten zu manipulieren und fotografisch zu dokumentieren. Die Filmbilder die beim Durchschreiten des Viertels entstanden sind, verbinden sich auf integrale Weise mit den Aufnahmen eines anonymen Stadtbildchronisten aus dem Jahr 1953, der ausführlich die verbliebenen Häuser und Ruinen des in den 1880er Jahren erbauten Berliner Hansaviertels filmte. Auf den Fundamenten der Ruinen entstand ab 1957 eine prestigeträchtige Sozialwohnsiedlung als Zeichen für den deutschen Neuanfang, die sogenannte „Stadt von Morgen“.