Im nächtlichen Neapel durchstreifte Tobias Zielony mit Hilfe einer hochauflösenden Digitalkamera die spärlich bewohnte Architektur eines von der Camorra kontrollierten Wohnprojekts, das zwischen 1962 und 1975 nach Entwürfen von Francesco di Salvo errichtet wurde. Mit dem Finger auf dem Auslöser, permanent Fotos produzierend, fasste er die Tausende von Einzelbilder anschließend zu dem Fotoanimationsfilm Le Vele di Scampia zusammen. Je nach Lichtverhältnissen nimmt die Kamera geräuschlos mehr oder weniger Bilder pro Sekunde auf. Als Film geschnitten, läuft die Sequenz schneller, dann langsamer als in Echtzeit ab. Das Ergebnis ist ein Stakkato-artiges, stummes Porträt der Nachbarschaft, die berüchtigt wurde, nachdem sie als Kulisse für die Verfilmung von "Gomorrah" diente.